Oros

Kennt ihr diese Tage, an denen man im Bett aufwacht, und die Augen sich anfühlen, als ob sie vorher zugeklebt worden wären? Wenn man sich schon beim Frühstück vornimmt, dass man in den nächsten Stunden unglaublich viel erledigt, und dann doch nichts zustande bringt?

In anderthalb Wochen fängt wieder die Schule an, und ich weiß noch immer nicht, was ich von meinem Sommerjob halten soll. Ich habe mir so viel für die Sommerferien vorgenommen, und was ist daraus geworden? Meiner kranken Freundin geht es noch immer nicht besser, die geplante Blog-Regelmäßigkeit fließt den Bach hinunter, der verhoffte Sport hat sich noch immer nicht gemeldet, und meine Lebensweise in Sachen Ordnung zieht sich wie ein Kaugummi. Manchmal frage ich mich, warum ich meine Hobbys Hobbys nenne, auch wenn ich so oft keine Zeit dafür finde. Immerhin habe ich jetzt glatte drei Monate gebraucht, um die ersten zwei (nicht äußerst langen) Kapitel der Fortsetzung einer Geschichte zu schreiben. 

Mir gefällt oft auch einfach das Ergebnis meiner Arbeiten nicht. Wenn ich Beiträge für den Blog schreibe, stelle ich sie nicht online, deshalb geht es hier in letzter Zeit auch so ruhig zu. Ob es die Motivation, die Inspiration, oder einfach der Wille ist, der mir fehlt, weiß ich nicht. Jedenfalls möchte ich hier erst wieder weitermachen, wenn ich mit mir selbst zufrieden bin, und das auch bei meinen Tätigkeiten behaupten kann. Hoffentlich ist diese Phase bald vorbei, und in ein paar Tagen macht es in meinem Gehirn wieder "Klick", damit sich der Tatendrang einschaltet.

Ironischerweise ist mir etwas aufgefallen. Seit Kurzem habe ich erkannt, wie stressig, verantwortungsvoll, und anstrengend Erwachsensein ist. Lieber würde ich noch ein Kind bleiben, und ins Nimmerland gehen. Zurzeit lese ich ein Buch, in dem es mehr oder weniger um Zeit geht. Eine wichtige Rolle spielt Oros, der Herrscher der Zeit. Ob er das absichtlich mit mir macht?